Als ich acht war, dachte ich, ich könnte mit meinem BMX-Rad die Welt erobern. Also habe ich mich von Lützelburg aus, einem kleinen Dorf in Bayern, auf den Weg gemacht nach Gablingen, ein Dorf weiter. Meine Eltern hatten es strikt verboten. Doch was man sich vornimmt, muss man auch durchziehen.

Laut Falk.de sind es 2,7 Kilometer. Für mich war es der Beginn einer Weltreise. Ich ging nach München (89 km), um zu studieren und Journalist zu werden. Ich flog 2010 nach Südafrika (13191 km), um in unserem eigenen Blog hinter die Kulissen der ersten Fußball-WM in Afrika zu blicken. Ich war 2014 in Brasilien (9585 km), weil man schlecht hinter die Kulissen der einen WM gucken und sich dann nicht dafür interessieren kann, wie es hinter der aussieht, gegen die sich in einer eigentlich fußballbegeisterten Bevölkerung so viel Protest erhebt. Und ich war in Paris (761 km), um 2015 beim Klimagipfel selbst mitzuerleben, was passiert, wenn die ganze Welt versucht, ein Problem in den Griff zu kriegen, auf das es beinahe so viele Perspektiven wie verhandelnde Staaten gibt (knapp 200).

Ich arbeite als Textchef bei Magazinen wie Wired (solange es das noch gab), schreibe Bücher und gebe Kurse in Journalismus und gutem Schreiben. Ich moderiere Lesungen und Konferenzen und spiele Trompete in einer Berliner Blaskapelle. Und ich habe gemeinsam mit Maren Kling, Michael Bukowski und Martin Oetting die Klimashow „vollehalle“ entwickelt, weil wir gemeinsam überzeugt sind, dass man von den notwendigen Veränderungen, die mit dem Klimawandel auf uns zukommen, auch so erzählen kann, dass man Lust bekommt, ein Teil des Wandels werden zu wollen: vollehalle.de

Und inzwischen wohne ich in Berlin (561 km).

 

 

 

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